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Europa & die Welt

In den AGs „Jung und transnational: Europäische Jugend zwischen Erasmus, Interrail und EU-Feindlichkeit“, „Krieg in der Ukraine und Zeitenwende: Was haben Frieden und Sicherheit in Europa mit mir zu tun?“ und „Globale Gerechtigkeit“ besprachen die Teilnehmer*innen Themen von der Stärkung des EU-Parlaments und einer transparenteren Vermittlung der Arbeit von EU-Institutionen über die Stärkung der Zivilgesellschaft im Bereich Frieden und Sicherheit und die kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands.

„Um die Teilhabe von jungen EU-Bürger*innen zu steigern, muss mehr Transparenz bei EU-Verfahren und Prozessen herrschen. Ohne ordentliche Kommunikation von Teilhabemöglichkeiten finden Jugendliche weder Zugang zu der EU-Politik noch zur politischen Teilhabe.“
25 Sophia m

Jung und transnational: Europäische Jugend zwischen Erasmus, Interrail und EU-Feindlichkeit

Diskussionsschwerpunkte

  • Einstimmigkeitsprinzip der EU sowie Möglichkeiten einer breiteren Öffentlichkeit und nachhaltiger Bürger*innenbeteiligung in der EU
  • Jugend-Mobilitätsprogramme der EU
  • EU-Feindlichkeit (unter jungen Menschen) und was dagegen getan werden kann
  • Wie erreicht man junge Menschen zu europäischen Themen? Wie sollte Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung über Europa und EU-Programme aussehen?
  • Wie können junge Menschen in der EU besser an politischen Entscheidungen beteiligt werden?

Zentrale Erkenntnisse und Zusammenhänge

Die AG verbindet die Frage nach steigender EU-Feindlichkeit mit fehlender positiver Berichterstattung und Information über die Vorteile und Möglichkeiten der EU. Informiert zu sein bildet die Grundlage von Beteiligung. Hier sowie bei bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten sieht die AG Verbesserungspotential.

Als Hürden für Partizipation wurden folgende Aspekte beschrieben:

  • Zu geringe Bekanntheit bestehender Beteiligungsmöglichkeiten innerhalb der EU
  • Dadurch kann bei jungen Menschen ein Gefühl von Distanz zur EU entstehen, das zu Resignation und EU-Feindlichkeit führen kann
  • Zu wenig positive Berichterstattung der Medien über die EU
  • EU und Beteiligungsmöglichkeiten werden nicht ausreichend im Schulunterricht behandelt
  • Beteiligungsmöglichkeiten sind zu hochschwellig, indirekt, unzugänglich und wirkungslos

Forderungen und Lösungsansätze

  • Umsetzung des Spitzenkandidat*innenprinzips
  • Stärkung des Europäischen Parlaments
  • Kampagne vor EU-Wahl zur Bedeutung der Wahl und zum individuellen Einfluss durch Stimmabgabe
  • Mehr Transparenz in EU-Verfahren und Prozessen
  • Erweiterung der Bildungsangebote über die EU mit dem Ziel der Teilhabesteigerung der EU-Bürger*innen an der EU
  • Zentralisierung bestehender Parallelstrukturen an Informationsquellen sowie finanziellen und pädagogischen Förderangeboten auf einer Website
  • Auf der Website: „Beteiligungstoolbox“. Gemeinsam mit jungen Menschen erarbeiten unter Nutzung breits vorhandener Strukturen (Jugendverbände und -parlamente)
  • Breitflächige Bewerbung der Website über jugendgerechte Kanäle
  • Finanzielle Förderung und Verknüpfung bestehender EU-Jugendprogramme – Bundesnetzungstreffen von EuroPeers, European Youth Ambassades, etc)
  • Finanzielle Entschädigung für ehrenamtliche Beteiligung um Engagement zu stärken
  • Vergabe von kostenlosen Interrail-Tickets an alle 16-27 Jährigen in Deutschland (Nach dem Bsp. des DiscoverEU-Programms der EU) mit weiterer finanzieller Unterstützung für finanziell benachteiligte Personen (Taschengeld für Hostels, Kulturpass)
  • Großangelegte Werbekampagne für kommende EU-Wahlen bei jungen Menschen in deren Lebenswelten bei gleichzeitiger Behandlung in der Schule
  • Bekanntmachung bestehender Studien zu Wünschen und Einstellungen junger Menschen zur EU, um ältere Menschen für deren Interesse zu sensibilisieren
  • Weiterentwicklung des EU-Jugenddialogs auf nationaler Ebene durch z.B. halbjährlich stattfindende bundesweite Konferenz für alle interessierten Jugendlichen mit Wohnsitz in Deutschland (unabhängig ihrer Staatsbürgerschaft oder ihres Aufenthaltsstatus). Thematisierung der Ergebnisse der letzten EU-Jugendkonferenz sowie Erarbeitung von Ideen, Handlungsempfehlungen und Strategien zum aktuellen Zyklusthema. Variierende Teilnehmer*innen bei ausreichender Repräsentation der vom Thema betroffenen Jugendlichen. Unterschiedliche Austragungsorte um Teilnahme zu erleichtern.
  • Erweiterung des JUMP-Teams auf jedes Bundesland. Darüber Weitergabe des Inputs von Veranstaltungen auf Landesebene an die Bundesebene
  • Entwicklung einer EU-Jugendbürgerinitiative, um jungen Menschen (12-27 Jahre) in der EU eine direkte Mitbeteiligung mit Wirkung zu ermöglichen, angelehnt an bestehende Möglichkeit der Bürgerinitiativen auf EU-Ebene, bei speziell sie betreffenden Themen
„Was hat der Angriffskrieg auf die Ukraine und Frieden in Europa und mit mir zu tun mag man sich fragen. Als junger Mensch kann man bei der Gestaltung von Sicherheits- und Außenpolitik nicht aktiv mitwirken. Umso mehr sollte man sich zivilgesellschaftlich engagieren und sich solidarisch zeigen.“
16 Mariam

Krieg in der Ukraine und Zeitenwende: Was haben Frieden und Sicherheit in Europa mit mir zu tun?

Zentrale Erkenntnisse und Zusammenhänge

  • Frieden und Sicherheit in Europa haben direkte Auswirkungen auf junge Menschen und ihre Beteiligung ist für die Gestaltung einer stabilen Zukunft von großer Bedeutung.
  • Auswirkungen auf junge Menschen: Junge Menschen sind durch Konflikte und Unsicherheit direkt betroffen und benötigen Frieden und Sicherheit für ihr Wohlergehen und ihre Entwicklung.
  • Stimme und Perspektive: Die Beteiligung junger Menschen ermöglicht ihnen, ihre Perspektiven und Ideen einzubringen und eine aktive Rolle bei der Gestaltung von Maßnahmen für Frieden und Sicherheit zu spielen.
  • Friedensbildung und Konfliktprävention: Bildung und Programme zur Friedensbildung sind entscheidend, um junge Menschen für Toleranz und Konfliktprävention zu sensibilisieren. Durch Verständnis für Konfliktursachen können junge Menschen lernen, wie sie zu einer friedlichen Gesellschaft beitragen können.
  • Empowerment und Verantwortungsübernahme: Durch Beteiligung können junge Menschen Verantwortung übernehmen und zur Umsetzung von Maßnahmen für Frieden und Sicherheit beitragen.
  • Interkultureller Dialog und Völkerverständigung: Der Austausch zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen fördert den interkulturellen Dialog, den Abbau von Vorurteilen und die Völkerverständigung.
  • Jugendbeteiligung ist entscheidend für eine inklusive und nachhaltige Entwicklung in Europa und kann eine friedlichere und sicherere Zukunft fördern.
  • Krieg in der Ukraine und Konflikte in Europa beeinflussen Sicherheit und Frieden des Kontinents.
  • Europa strebt nach friedlichen Beziehungen und Stabilität für wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Zusammenhalt.
  • Herausforderungen für die Sicherheitsarchitektur, erfordert Engagement, auch von jungen Menschen.
  • Friedenskultur und Konfliktlösung benötigen umfassende gesellschaftliche Beteiligung, auch von jungen Menschen.
  • Prävention und Diplomatie spielen wichtige Rolle bei der Erhaltung des Friedens.
  • Junge Menschen haben Interesse an Frieden und Sicherheit, ihre Stimmen und Beteiligung sind entscheidend für nachhaltige Lösungen.

Als Hürden für Partizipation wurden folgende Aspekte beschrieben:

  • Mangelnde Aufmerksamkeit und Einbindung: Junge Menschen fühlen sich in politischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen nicht ausreichend berücksichtigt, was ihre Motivation zur Beteiligung mindern kann.
  • Geringe Kenntnis und Verständnis: Mangelnde Informationen über Komplexität von Konflikten und deren Auswirkungen können junge Menschen davon abhalten, sich aktiv zu engagieren.
  • Kommunikationsbarrieren: Sprachliche und kulturelle Unterschiede erschweren den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen.
  • Zugangsbeschränkungen: Benachteiligte Gemeinschaften oder ländliche Gebiete haben möglicherweise Schwierigkeiten, am politischen Prozess teilzunehmen und ihre Stimme zu erheben.
  • Politische und institutionelle Hindernisse: Fehlende politische Unterstützung, bürokratische Hürden und mangelnde Strukturen für die Einbeziehung junger Menschen können ihre Beteiligung behindern.

Um die wirksame Beteiligung junger Menschen an Frieden und Sicherheit in Europa zu ermöglichen, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört die Förderung von Bildung und Bewusstseinsbildung sowie die Schaffung inklusiver Dialogplattformen. Kommunikationsbarrieren sollten überwunden und unterstützende politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur so kann ihre Stimme gehört werden und sie können aktiv zur Gestaltung einer friedlicheren und sichereren Zukunft in Europa beitragen.

Forderungen und Lösungsansätze

  • Stärkung der Bildung durch Integration relevanter Themen in den Lehrplan und Förderung interkultureller Bildung.
  • Förderung der Partizipation durch Schaffung von Plattformen für den Dialog und Einbindung junger Menschen in Entscheidungsprozesse.
  • Stärkung der Medienkompetenz durch Förderung von kritischem Denken, Schulung zu Umgang mit Desinformation und unabhängige Medienplattformen.
  • Schaffung von Austauschmöglichkeiten durch internationale Jugendbegegnungen.
  • Unterstützung zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich für Frieden und Sicherheit engagieren.
„Wir fordern den Ausbau internationaler Vernetzung von Jugendlichen, um ein Verständnis von globalen Ungerechtigkeiten zu schaffen. Darüber hinaus fordern wir eine Sensibilisierung Jugendlicher für das Thema und Mitbestimmung marginalisierter Gruppen in politischen Prozessen.“
3 pelle

Globale Gerechtigkeit

Diskussionsschwerpunkte

  • Bildung als zentraler Schwerpunkt
  • Globale Vernetzung zwischen Jugendlichen
  • Disparitäten als Ausdruck kolonialer Kontinuitäten
  • Weltweites Jugendgremium für Entwicklungszusammenarbeit und Klimakrise
  • Zentrierung marginalisierter Perspektiven und gesellschaftliche Teilhabe
  • Feministische Außenpolitik und global gender justice
  • Climate justice und die Rolle der majority world

Zentrale Erkenntnisse und Zusammenhänge

Im Bereich Bildung wurden eine grundlegende Dekolonisierung der Lehrinhalte, Diskriminierungssensibilisierung für Schülerinnen, Studierende und Lehrende sowie die Etablierung von Antidiskriminierungsstellen empfohlen. Es wurden auch bessere Unterstützungsmöglichkeiten beim Spracherwerb für nicht-deutschsprachige Schülerinnen und Studierende sowie alternative Modelle zu bestehenden Willkommensklassen vorgeschlagen.

Im Bereich Zentrierung marginalisierter Perspektiven wurden Empfehlungen zur Förderung und Vernetzung minorisierter Gruppen ausgesprochen. Die Einrichtung von Beratungsstellen für Projektförderungen und Jugendgremien mit intersektionalem Diversitätsverständnis wurden betont, wobei „Tokenismus“ vermieden werden sollte.

Die erfolgreiche Teilhabe von Aktivist*innen wie bei „Fridays for Future“ wurde als Beispiel für gelungene Graswurzelbewegungen angeführt. Die Gruppe ist zuversichtlich, dass ihre Handlungsempfehlungen für den NAP zur Weiterentwicklung der Jugendstrategie diskutiert und umgesetzt werden und sieht darin ein großes Potential der Jugendpartizipation. Die Arbeitsgruppe betont die Bedeutung des Austauschs mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen der „majority world“, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind.

Es wurden auch Hürden identifiziert, die einer wirksamen Beteiligung junger Menschen entgegenstehen, darunter das Wahlalter ab 18 Jahren und die geringe Einbindung von Jugendlichen sowie weiterer (minorisierter) Gesellschaftsgruppen in Entscheidungsprozesse.

Forderungen und Lösungsansätze

  • Etablierung von Jugendparlamenten und jungen Repräsentant*innen
  • Förderung von Jugendaustauschprojekten, insbesondere mit Ländern aus dem globalen Süden
  • Vernetzung von außerschulischen Organisationen mit Schulen
  • Etablierung von Antidiskriminierungsberatungsstellen an Schulen und Universitäten
  • Erarbeitung antikolonialer Lehrpläne unter Einbezug junger Erwachsener und Jugendlicher