Soziale Gerechtigkeit – Jugendstrategie für alle
In drei Querschnitts-AGs haben sich die Teilnehmer*innen übergreifend mit Themen der sozialen Gerechtigkeit beschäftigt. In der AG „Kinder- und Jugendarmut“ haben sich die Teilnehmer*innen zum Beispiel gezielt damit auseinandergesetzt, was es für eine gerechte Zukunft für junge Menschen aus finanziell benachteiligten Haushalten braucht. In der AG „Rassismus in einer vielfältigen Gesellschaft“ haben die Teilnehmer*innen Lösungsideen für eine postmigrantische Gesellschaft entwickelt und in der AG „Krisen bewältigen“ Resilienzstrategien erarbeitet.
„Unsere Vision: Das Erreichen meiner Wünsche und Ziele sollte nicht abhängig sein vom Geldbeutel meiner Eltern. Wir müssen Kinder- und Jugendarmut jetzt stoppen, denn kein Kind sollte sich Sorgen um Geld machen müssen.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung nachlesen.
Kinder und Jugendliche finanziell absichern
Es braucht strukturelle Veränderungen, um Familien mit geringem Einkommen zu entlasten. Eine Reform der Steuerpolitik und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sind geeignete Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche finanziell abzusichern. Dabei muss die Kindergrundsicherung unabhängig vom Arbeitslosengeld II sein und die Klima-Reformen einberechnen. Nur so können sich junge Menschen aus allen sozialen Schichten ein gesundes und klimaschonendes Leben leisten.
Freizeitangebote und Beratungsstellen ausbauen
Freizeitangebote und Jugendarbeit müssen angemessene Förderung erhalten. Darüber hinaus sind mehr niedrigschwellige und barrierefreie Beratungsstellen wichtig, die unter anderem Therapieplätze, Musik- oder Sportunterricht vermitteln. Durch diese Angebote und Anlaufstellen sollte gezielt die Teilhabe von finanziell benachteiligten Kindern und Jugendlichen gefördert werden.
Schule für alle
Allen Schüler*innen muss die Lernausstattung gestellt werden. Zusätzliche sollte es Angebote wie kostenloses Mittagessen und Nachhilfeunterricht geben. So werden Schulen ein Ort für alle.
Zukunftsvision
Kinder- und Jugendarmut gibt es nicht mehr. Kein Kind muss länger Geldsorgen oder Zukunftsängste haben.
Erarbeitet von der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendarmut
„Wir finden, dass die Jugend gerade bei Jugendthemen mehr beteiligt werden sollte.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung nachlesen.
Finanzielle Sicherheit in Krisenzeiten
Wenn die finanzielle Sicherheit in Krisenzeiten für viele junge Menschen wegfällt, sind staatliche Instanzen in der Pflicht, monetäre Unterstützung für die „Zukunft der Gesellschaft“ anzubieten. Anders als bereits existierende Hilfen wie BAföG oder Förderkredite muss die Beantragung derartiger Finanzhilfen unbürokratisch ablaufen. Die zur Verfügung gestellten Beträge sind nicht zurückzuzahlen und sichern damit die krisenfeste Zukunftsgestaltung junger Menschen.
Interessenvertretung der Jugend im Krisenmanagement
Die Interessen und Anliegen junger Menschen müssen in der politischen Entscheidungsfindung, und besonders in Krisenzeiten, mehr Berücksichtigung finden. Ein bundesweites, repräsentatives Jugendgremium, zu dessen Anhörung sich politische Entscheidungsträger*innen verpflichten, sichert die Mitsprache junger Menschen. So sollten ihre Interessen und Rechte stärker priorisiert werden.
Beratung und Unterstützung ausbauen
Das Angebot an psychologischer Betreuung für Jugendliche und junge Erwachsene sowie ihre Familien muss ausgeweitet werden. Die existierenden Rückzugsorte und Beratungsmöglichkeiten reichen nicht aus. Daher ist das Aufstocken finanzieller und personeller Mittel wichtig, um bestehende Strukturen auszubauen und auch in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten. Durch mehr psychotherapeutische Angebote an Schulen, Unis und Berufsschulen wird psychischen Erkrankungen unter jungen Menschen vorgebeugt und diese werden entstigmatisiert.
Zukunftsvision
Krisen werden in Chancen umgewandelt, durch entschiedenes politisches Handeln und die Berücksichtigung aller Interessen. An der Gestaltung der Gesellschaft vor und nach Krisen sind junge Menschen maßgeblich beteiligt.
Erarbeitet von der Arbeitsgruppe Krisen bewältigen
„Anstatt migrantisierten Menschen lediglich das Mitspracherecht zu geben, sollte der Fokus bei Rassismus-Diskursen auf der Expertise dieser Betroffenen liegen. Teilhabe und Chancengleichheit in einer Einwanderungsgesellschaft sind essenziell für deren Funktionieren.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung nachlesen.
Juristische Reformen
Um Rassismus und Diskriminierung aufzuarbeiten und vorzubeugen, bedarf es nicht nur eines diverseren, gesellschaftlichen Diskurses, sondern auch juristischer Anpassungen. Die Umsetzung eines bundesweiten Antidiskriminierungsgesetzes ist notwendig, da dieses die Begriffe „Rassismus“ und „Diskriminierung“ klar definiert und die Beweislast für Betroffene und die strafrechtliche Verfolgung von Täter*innen erleichtert. Mit einem Partizipationsgesetz und Quoten für marginalisierte Gruppen müssen Bereiche des öffentlichen Lebens die Vielfalt unserer Gesellschaft widerspiegeln.
Dekolonialisierung und Gedenkkultur
Kolonialverbrechen können nicht rückgängig gemacht werden. Daher muss der gegenwärtige, gesellschaftliche Umgang mit Betroffenen und den hinterlassenen Spuren seiner Verpflichtung gerecht werden. Hierzu gehören offizielle Gedenktage sowie Gedenktafeln und die Umbenennung von Straßen und öffentlichen Plätzen, die noch heute nach Kolonialverbrecher*innen benannt sind.
Fundament einer diskriminierungsfreien Gesellschaft
Für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft müssen rassistische Strukturen überwunden werden, unter anderem durch eine stärkere Auseinandersetzung an deutschen (Hoch-) Schulen mit der kolonialen und rassistischen Vergangenheit und Gegenwart. Eine Kontrollinstanz sollte die Lernmaterialien auf diskriminierende und eurozentrische Sichtweisen prüfen. Um den Weg für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu ebnen, braucht es nicht nur Bildungsreformen, sondern auch ein eigenes Ministerium für Antidiskriminierung und gesellschaftliche Teilhabe.
Zukunftsvision
Die Gesellschaft bekämpft aktiv Diskriminierung und ihre Bürger*innen sind sich ihrer Privilegien bewusst. Die Würde des Menschen gilt als universelle Messeinheit für alle gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen.
Erarbeitet von der Arbeitsgruppe Rassismus in einer vielfältigen Gesellschaft