Bildung, Arbeit & Freiräume
Die Schulzeit ist eine prägende Phase in der Jugend. Umso wichtiger ist es den Jugendlichen, dass sie ihnen Freiräume zur Selbstentfaltung und allen Jugendlichen die gleichen Chancen bietet. Entsprechende Lösungsansätze haben die Teilnehmer*innen in den AGs „Freiraum für Bildung“ und „Unsere Chancen, unsere Zukunft“ entwickelt. In der AG „Jung, dynamisch, un(ter)bezahlt“ haben die Teilnehmer*innen Maßnahmen für eine finanziell sichere Schulzeit erarbeitet.
„Allgemein ist eine progressive Lernkultur wichtig, Schulen müssen Zukunftsfähig gemacht werden. Dazu gehört, dass Schulen mit der Digitalisierung mitgehen und der Fächerkanon überdacht wird. Somit können Menschen ganz divers zusammen kommen und gemeinsam Bildung erleben.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung zu den einzelnen Empfehlungen nachlesen.
Ein bildungspolitischer Flickenteppich
Mit der Bildungspolitik als Kompetenz der Bundesländer entsteht ein Flickenteppich an Bildungsmodellen und Zukunftschancen für junge (Hoch-)Schüler*innen in Deutschland. Damit bildungspolitische Entscheidungen effizienter, chancengleich und zukunftsorientierter getroffen werden können, ist eine Änderung der Bildungspolitik unausweichlich. Besonders die Einschränkungen für Schüler*innen während der Pandemie zeigten, dass unser Schulsystem zu jeder Zeit die Zukunftschancen junger Menschen sichern muss.
Wissen fördern durch Inklusion
In den Klassen- und Seminarräumen muss sich die Vielfalt unserer Gesellschaft widerspiegeln. Die Inklusion von Personen mit Handicaps ist notwendig, um Bildung lebensnaher und partizipativer zu gestalten. Erreicht werden kann dies beispielsweise durch die Einstellung von Personen, die Gebärdensprache beherrschen. Die Barrierefreiheit muss pädagogisch, sozial und bautechnisch gewährleistet werden, um unsere Gesellschaft von Anfang an inklusiv zu gestalten.
Alternative Bewertungsformen
Die Verortung von Leistungen auf einer Skala von 1 bis 6 oder 15 bis 1, sorgt bei vielen Lernenden für Leistungsdruck und überschattet damit die Errungenschaften und Privilegien, die wir durch Bildung erhalten. Durch individuelles Feedback können sich Schüler*innen gezielter weiterentwickeln und eigene Leistungen realistischer einschätzen. So wird Schule ein Ort gegenseitiger Achtung und Förderung.
Zukunftsvision
Die Schulbildung stellt die Realität dar und orientiert sich an der Praxis, einem inklusiven Miteinander, demokratischen Werten und der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.
Erbeitet durch Arbeitsgruppe Frei_Raum für Bildung
„Wir möchten die Angleichung des Schüler-BAfögs an das reguläre Studenten-BAföG. Damit würden auch Schüler, die noch bei den Eltern wohnen und eine schulische Ausbildung abschließen, Anspruch auf diese Förderung erhalten.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung zu den einzelnen Empfehlungen nachlesen.
Praxisnahe Vorbereitung auf das Berufsleben
Für einen möglichst leichten Einstieg in das Berufsleben oder in weitere Bildungswege müssen die Lehrpläne praxisorientierter gestaltet werden. Neue Schulfächer sollen alltägliche Kompetenzen vermitteln, wie das Abschließen von Verträgen und Versicherungen, das Ausfüllen der Steuererklärung oder das Erlangen finanzieller Unabhängigkeit. Außerdem bedarf es bereits während der Schulzeit eines stärkeren Einblicks in unterschiedliche Berufswelten.
Faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen
Um faire Entlohnung und einen angemessenen Lebensstandard Aller zu sichern, muss der Mindestlohn an Inflation und Konjunktur angepasst werden. Jede*r muss für seine Arbeit entsprechend entlohnt werden, das gilt auch für Praktikant*innen, FSJler*innen und FÖJler*innen. Durch die Offenlegung von Gehältern können Lohnungleichheiten verringert und mit einer flexiblen 30-Stunden-Woche Gesundheit und Zufriedenheit der Arbeitnehmer*innen gestärkt werden. Nach der Pandemie sollten Home-Office-Möglichkeiten im Arbeitsrecht verankert werden, damit sich Berufs- und Privatleben besser vereinbaren lassen.
Digitalisierung der Arbeitswelt
Da immer mehr Branchen und Unternehmen digitale Kompetenzen voraussetzen, verändern sich die Berufsanforderungen und -chancen. Daher braucht es Angebote für Umschulungen und Weiterbildung von Berufstätigen. Gleichzeitig müssen junge Menschen auf die sich stetig wandelnde Arbeitswelt vorbereitet werden, indem im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ IT-Beauftragte an Schulen eingestellt werden. Das Recht auf Bildung muss mit dem Recht auf Internet einhergehen, damit Bildungschancen genutzt und Bildungszugänge garantiert werden.
Zukunftsvision
Höchste Priorität in der Schulbildung ist eine optimale Vorbereitung auf die Zeit nach dem Abschluss. Jede Art der Arbeitskraft wird wertgeschätzt.
Erbeitet durch Arbeitsgruppe Jung, dynamisch, un(ter)bezahlt
„Unsere Vision für die Zukunft: Alle Menschen haben unabhängig von Gender, sexueller Orientierung, Kultur, Herkunft, religiöser Weltanschauung, Beeinträchtigung, finanzieller Situation oder Wohnort, die gleichen Chancen ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen.“
Hier könnt ihr das Feedback der Bundesregierung zu den einzelnen Empfehlungen nachlesen.
Angemessene Entlohnung des Freiwilligendienstes
Der Bundesfreiwilligendienst stellt für viele junge Menschen eine Chance dar, nach ihrem Schulabschluss selbstbewusster und selbstständiger zu werden. Doch die praktischen Hilfstätigkeiten der Dienstleistenden werden häufig nur minimal entlohnt. Eine unbürokratische, staatlich finanzierte Unterstützung des Freiwilligendienstes sollte daher mehr jungen Menschen erlauben, von den Erfahrungen eines FSJ, BFD oder FÖJ zu profitieren.
Chancengleichheit im Bildungssystem
Unser Schulsystem muss sich besser an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen Schüler*innen anpassen. Gerade die Inklusion von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen in das Schulsystem muss ermöglicht werden, damit keine „Parallelstrukturen“ bestehen. Unterschiede des Bildungsangebotes aufgrund des sozioökonomischen Hintergrunds, der geistigen oder körperlichen Gesundheit, Sprache oder Herkunft der Schüler*innen sollten ausgeglichen werden.
Finanzielle Freiräume für Studierende und Schüler*innen
Um die persönliche Entwicklung und das Engagement junger Menschen zu fördern, muss die finanzielle Sicherheit von Studierenden, Schüler*innen und Azubis garantiert werden. Besonders außercurriculare Aktivitäten und gesellschaftliches Engagement sollten mehr Anerkennung finden und müssen durch eine rückzahlungsfreie Grundsicherung allen ermöglicht werden.
Zukunftsvision
Die individuelle Selbstverwirklichung ist nicht mehr durch Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, Beeinträchtigung oder die finanzielle Situation limitiert. Chancengleichheit in der Bildung ist garantiert und auch in Krisenzeiten gewährleistet.
Erbeitet durch Arbeitsgruppe Unsere Chancen, unsere Zukunft