JugendPolitikTage 2021
Programm
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Lost in Translation
Wie kann die Kommunikation zwischen Jugend und Politik zukunftsfähig gestaltet werden?
Junge Menschen haben Bock auf Politik. Sie wollen Gesellschaft gestalten und Verantwortung für sich und andere übernehmen. Gleichzeitig gibt es eine große Distanz gegenüber Politiker*innen und Parteien. So haben knapp dreiviertel der jungen Menschen in Deutschland das Gefühl, dass ihre Interessen nicht ausreichend von der Politik berücksichtig werden. Es scheint also ein Kommunikationsproblem zu geben. Doch wie kann der Austausch zwischen Jugend und Politik gefördert werden? Was muss passieren, dass die Jugend von der Politik gehört wird und andersrum, die Politik Jugendliche erreicht?

Sophie Hubbe
Sophie Hubbe hat Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften in Magdeburg und Berlin studiert und schreibt gerade ihre Doktorarbeit über Erinnerungskulturen der deutschen Nachkriegszeit. Bei der Jugendpresse Deutschland war sie viele Jahre im Projekt politikorange aktiv und Mitglied im Bundesvorstand. Ehrenamtliches Engagement begleitet sie bis heute, so zum Beispiel in ihrer Funktion als stellv. Vorsitzende der Jusos Sachsen-Anhalt. In der AG "Starke Jugendbeteiligung: Vom Aktivismus ins Parlament – Nachhaltiges politisches Engagement" will sie mit euch über verschiedene Formen von Jugendbeteiligung diskutieren und Ideen entwickeln, wie nachhaltiges Engagement aussehen kann. Denn gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft kommt es auf aktive junge Menschen an, die über ihre Zukunft mitbestimmen wollen.
Heute kaufen, morgen zahlen
Wer trägt die Lasten der Zukunft?
Klima, Bildung, Rente, Coronaschulden – wer soll das eigentlich bezahlen? Eigentlich müssten wir die Wirtschaft auf Klimaschutz umrüsten und unsere Schulden modernisieren. Dafür braucht es Geld, viel Geld. Doch der Staat hat doch gerade erst Milliarden für Corona ausgeben. Außerdem wird unsere Gesellscahft immer älter. Wie soll das mit der Rente funktionieren, wenn immer mehr Menschen Rente bekommen sollen? Genau das wollen wir im Work zu generationengrechter Finanzpolitik beleuchten! Gemeinsam entwickeln wir eine neue Sichtweise auf die finanzielle Kraft des Staates und Lösungsideen für die Herausforderungen, vor denen wir stehen!

Maurice Höfgen
Maurice Höfgen ist studierter Ökonom und Betriebswirt. Hauptberuflich ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag tätig. Neben dieser Tätigkeit betreibt er unabhängige Forschung zu Fragen der Makroökonomik und Nachhaltigkeit und publiziert regelmäßig in akademischen und populärwissenschaftlichen Zeitschriften. Weiterführende Informationen sind auf mauricehoefgen.com zu finden.
Starke Jugend
Wie sehen die Rahmenbedingung für ein starkes, jugendliches Engagement und Mitbestimmung innerhalb etablierter demokratischer Strukturen aus?
Viele von uns sind ehrenamtlich oder aktivistisch unterwegs und drücken damit auch politische Positionen aus. Ob im Jugendverband, bei Fridays For Future oder Black Lives Matter: was brauchen wir, um noch mehr junge Menschen für aktive Mitbestimmung zu begeistern und auch um selbst dabei zu bleiben? Wie können wir jungen Stimmen politisches Gewicht verleihen und damit auch die Bundesregierung erreichen?

Alaa Abdulkadir
Ich bin seit ca. 15 Jahren bei der Muslimischen Jugend Deutschland aktiv, unter anderem auch im Vorstand. Zudem habe ich regelmäßig Projekttage unter anderem zu den Themen Diskriminierung, Menschenverachtende Einstellungen in Verbindung mit couragiertem Handeln beim Netzwerk für Demokratie und Courage. Im Bachelor habe ich Erziehungswissenschaft und Psychologie studiert, im Master Erziehungswissenschaft. Zur Zeit mache ich die Ausbildung zur Kinder-und Jugendpsychotherapeutin.
Starke Demokratie
Wie stärken wir unsere Demokratie gegen rechte Gewalt, Hassrede und Verschwörungserzählungen?
Ein Aufwachsen mit den wiederkehrenden Nachrichten rechter Gewalt ist auch heute noch Alltag in Deutschland. Attentate wie in Halle 2019 oder in Hanau 2020 erschüttern unser gesellschaftliches Zusammenleben, rechte Strukturen ziehen sich bis in die Staatsverwaltung, Verschwörungserzählungen haben gefährliche Wirkung und allgemein ist die Rede von einer Verrohung unseres Umgangs miteinander, insbesondere mit strukturell diskriminierten Menschen. Was kann bundespolitisch getan werden, damit Diskriminierungen kritisch begegnet wird und alle jungen Menschen angstfrei in Deutschland leben können?

Moritz Meier
Moritz ist 1999 in Bielefeld geboren und aufgewachsen. In der jüdischen Jugendbewegung Netzer Germany ist er seit vier Jahren aktiv und gründete 2019 die Jüdische Hochschulgruppe Bielefeld, der er seitdem vorsteht. Vor Ort studiert er Geschichte und Sozialwissenschaften. Moritz engagiert sich als Referent in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit und arbeitet aktuell an einer zeithistorischen Ausstellung zu jüdischem Widerstand.

Alex Nozik
Alex (28) ist Geografin/Geoinformatikerin und engagiert sich neben ihrem Beruf in Bereichen der Politischen Bildungsarbeit und Netzwerkbildung,für junge Erwachsene. Aktuell ist sie im Vorstand von TaMaR Germany und bei SJ Die Falken aktiv, wo sie jeweils organisatorische Aufgaben übernimmt sowie Workshops zu Themen wie Gemeinschaftsbildung, Feminismus und Kritik des Antisemitismus durchführt. Sie bringt in ihre Arbeit stets einen geographisch-analytischen Blick mit ein, um gesellschaftliche Phänomene im räumlichen Bezug aufeinander zu verstehen.
Stadt der Jugend
Wie sieht die jugendgerechte und soziale Stadt aus?
Mehr als zwei Drittel der Deutschen wohnen in Städten. Und gerade die Jungen zieht es vermehrt in die Metropolen. Ob als Großstädter*in geboren oder für Studium und Arbeit hingezogen – deutsche Städte werden immer jünger. Doch die Urbanisierungstendenz hat auch seine Nachteile: die Metropolen werden immer „enger“, der Verkehr dichter, der Wohnungsmarkt umkämpfter. Wem gehört eigentlich die Stadt? Den grauen Bürotürmen, den Autos, den Investor*innen oder den Menschen, die darin leben? Und wie müsste eine Stadt aussehen, die jungen Menschen Freiraum zum Ausprobieren, sich entwickeln und wohnen gibt? In der AG entwickeln wir gemeinsam Vorstellung für eine Stadt, die allen Jugendlichen gleichwertige Lebensmöglichkeiten bietet.
Hier will ich bleiben - Dörfer mit Zukunft
Wie gelingt es, Perspektiven für junge Leute im ländlichen Raum zu schaffen?
Insbesondere junge Menschen zieht es immer mehr vom Land in die Stadt, sobald sie mit der Schule fertig sind. Für diejenigen, die auf dem Land wohnen und bleiben, macht es das nicht leichter. Denn wir brauchen überall eine gute Infrastruktur, kulturelle Angebote, attraktive Ausbildungs- und Arbeitsplätze und eine politische Vertretung junger Interessen. Wie kann das gelingen, dass wir gerne auf dem Land bleiben oder sogar wieder aufs Land ziehen?

Elina Leirich
Elina Leirich ist Bundesjugendreferentin bei der Landjugend RheinhessenPfalz bzw. beim Bund der Deutschen Landjugend e. V. und unterstützt junge Menschen auf dem Land sich für Ihren Ort, Ihre Region und Ihre Interessen einzusetzen. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen tritt sie regelmäßig in Kontakt mit Vertreter*innen der Politik und fördert dabei aktiv die Weiterentwicklung des ländlichen Raums.
m/w/d und lsbti*
Was bedeutet Gleichstellung für alle Geschlechter?
Die Vielfalt von Geschlecht, Sexualität und Lebensformen in unserer Gesellschaft war immer schon da, aber ist in unserer Generation auch so sichtbar wie nie zuvor. Junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und inter-Personen fordern Selbstverständlichkeit und rechtliche Gleichstellung. Die Gleichstellung von Frau und Mann ist teilweise schon feministische Staatsräson, auch wenn die strukturelle Benachteiligung von Frauen und Frauenfeindlichkeit weiter anhalten. Aber eine Geschlechtergerechtigkeit für Alle geht weiter und bedarf noch vieler politischer Maßnahmen.

Noah Kretzschel
Hallo, mein Name ist Noah Kretzschel, ich darf die AG „Gleichstellung für alle Geschlechter“ im Rahmen der JugendPolitikTage anleiten. Von Beruf bin ich Erzieher, gegenwärtig studiere ich Politikwissenschaft und Gender Studies. Im Jugendnetzwerk lambda engagiere ich mich im Referat trans* für die Rechte junger trans*, inter* und nichtbinärer Menschen.
Was behindert dich?
Wie können Inklusion und Barrierefreiheit gelingen?
Jugendliche und junge Erwachsene mit Handicaps werden leider von Politik und Gesellschaft viel zu oft nicht mitbedacht. Das fängt an bei Gebäuden, die nicht barrierefrei sind und zeigt sich bei fehlender Pflege- und Transportangeboten. Es geht weiter bei Veranstaltungen, bei denen es zum Beispiel an Gebärdensprachdoltmeschungen fehlt und äußerst sich bei der Diskriminierung behinderter Menschen in Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. Auch die JugendPolitikTage 2021 sind noch weit entfernt, wirklich inklusiv zu sein. All das schränkt die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen massiv ein. In der AG schauen wir gemeinsam, welche Barrieren in der Bildung, in Politik und Gesellschaft es gibt und wie sie abgebaut werden können.

Caroline Ellenberger
Caroline Ellenberger lebt in Jena und studiert dort momentan Angewandte Ethik und Konfliktmanagement. Bei ihrer Arbeit bei der Organisation Start with a friend e.V. und vielen weiteren Aktivitäten begegnet sie Menschen mit unterschiedlichsten Lebensweisen und setzt sich für eine vielfältige Gesellschaft ein. Deshalb, und wegen ihrer persönlichen Erfahrung durch ihre Behinderung, weiß sie, wie wichtig Diversität ist und möchte mit euch in ihrer AG am Thema Inklusion und Barrierefreiheit arbeiten.
Frei_Raum für Bildung
Was ist Bildung für Herz und Verstand?
Jung, dynamisch, un(ter)bezahlt
Was brauchen wir für die Arbeit der Zukunft?
40 Jahre lang in ein- und demselben Betrieb arbeiten wie unsere Eltern? Das war mal. Rund jede*r Fünfte junge Mensch unter 35 Jahren arbeitet heute in einem befristeten Job. Das führt nicht nur zu Unsicherheiten. Befriste Arbeitsverhältnisse gehen auch oft mit weniger Gehalt einher. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an junge Berufseinsteiger*innen. Man kennt die Witze: Man soll bitte nicht älter als 25 Jahre alt sein, aber am besten schon zwei Abschlüsse, mehrere Auslandsaufenthalte und Jahre an Berufserfahrung für eine unbezahlte Praktikumsstelle mitbringen. Wie sieht sie also aus, die Arbeit der Zukunft für die „Generation Praktikum“? Was können wir gegen den Fachkräftemangel in Pflege, Handwerk und Verwaltung tun? Und wie können wir den Arbeitsmarkt fairer gestalten?
Mobilität mit Zukunft
Wie sehen intelligente, nachhaltige Verkehrskonzepte aus?
In Science Fiction-Romanen träumen die Menschen von fliegenden Autos und hyperschnellen Zügen. In der Realität sieht es aber anders aus: Stau in der Stadt, verwaiste Bushaltestellen auf dem Land. Doch gerade für junge Menschen ist ein kluger und flexibler Mobilitätsmix wichtig für die Lebensqualität. Sie wollen ins Kino fahren, spontan Freunde treffen und dabei nicht auf das Auto angewiesen sein oder stundenlang auf den Bus warten. Welche Verkehrskonzepte und Mobilitätsangebot muss es also in der Stadt und auf dem Land geben? Wie können digitale Innovation dabei nützen und welche Risiken gibt es zu beachten? Und wie kann der Verkehr dabei nachhaltiger und klimafreundlicher gestaltet werden?
Die Bundespolitik zu deiner Bildschirmzeit
Wie kann digitale Teilhabe gelingen?
Unsere Generation ist als die der digital natives bekannt. Wir setzen neue Maßstäbe im digitalen Raum, sowohl im Nutzungsverhalten als auch in den Erwartungen an eine steigende Digitalisierung Deutschlands. Die Internetverbindung ist nicht immer stabil, der Breitbandausbau nicht überall, Filterfunktionen intransparent und Hate Speech bedrohlich. Da müssen wir alle unsere Medienkompetenzen sammeln und überlegen, wie eine jugendgerechte Digitalpolitik aussehen soll.

Houssam Abu Abdu
Ich bin Houssam Abu Abdu, 20 Jahre alt, und sesshaft in Dortmund. Ich bin Softwareentwickler und ehrenamtlich tätig. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit damit Jugendliche für Software zu begeistern. Was mich begeistert hat, war damals der Umschwung von einer Welt ohne Internet hinzu einer Welt mit Internet, da sich dieser Wandel während meiner Schulzeit zugetragen hat.
Sozial gerechte Klimastrategie
Wie kann eine sozial gerechte Klimastrategie aussehen?
Wir sind nicht alle gleich vom Klimawandel betroffen und verursachen ihn auch nicht alle in gleichem Maße. Eine sozial gerechte Klimastrategie ist sich dessen bewusst, nimmt entsprechend große Player in Industrie und Politik in die Verantwortung und verschafft Menschen aller Generationen, sozialer Hintergründe und Berufsgruppen eine umweltfreundliche und gute Zukunft. In dieser AG sammeln wir Strategien, wie diese Vision einer sozial gerechten Klimastrategie schon heute umgesetzt werden kann.

Asmae Zauzau
Asmae Zauzau hat einen Bachelorabschluss in Umwelttechnik und Ressourcenmanagement und beendet derzeit ihr Masterstudium in Energie- und Verfahrenstechnik. Falls sie nicht gerade in der Bibliothek an ihrer Thesis schreibt, engagiert sie sich in der interkulturellen Jugendarbeit und setzt sich sowohl beruflich, als auch ehrenamtlich und privat für Frauen-Empowerment, Klimaschutz und Chancengleichheit ein. Asmae reist leidenschaftlich gerne und liebt es neue Menschen kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.
Nachhaltige Wirtschaft
Wie sehen eine nachhaltige Wirtschaft, Industrie und Konsum aus?
Im Kampf gegen die globale Erderwärmung spielt unsere Wirtschaft eine große Rolle. Immerhin gehen rund ein Fünftel der Treibhausgase auf die Industrie zurück. Hinzu kommen der Lieferverkehr, der Energieverbrauch in den lokalen Geschäften oder unser individuelles Konsum- und Wegewerfverhalten. Mit dem Klimaschutzgesetz und der CO2-Steuer hat die Politik erste Maßnahmen getroffen, den Ausstoß schädlicher Treibhausgase zu reduzieren. Doch unsere Wirtschaft basiert immer noch zum Großteil auf dem Abbau fossiler Rohstoffe. Wie kann also ein nachhaltiges Wirtschaftssystem aussehen? Welche Anreize muss die Politik setzen und wie kann der sozial-ökologische Wandel mit einem Wohlstand für alle einhergehen? Und wo müssen wir als einzelne Person auch Verantwortung übernehmen und unser Konsumverhalten anpassen?
My Body My Choice
Wie geht körperliche Selbstbestimmung für Alle?
Einen Körper haben wir alle, aber machen damit unterschiedliche politische Erfahrungen. Politisch? Ja. Insbesondere weibliche, trans* und inter*, aber auch chronisch kranke und behinderte Körper sind von rechtlichen Beschränkungen und Gewalt betroffen. Wie war das noch mit den Paragraphen 218 und 219 zum Schwangerschaftsabbruch, wie lässt sich sexualisierte Gewalt vorbeugen und woher kommt eigentlich der Druck, einen funktionierenden und tollen Körper zu haben?

Julia
Julia ist 32 Jahre alt und Mitarbeiterin im Frauen*NachtCafé in Berlin Neukölln. Das Frauen*NachtCafé ist eine nächtliche Krisenanlaufstelle für Frauen, Trans und Inter, die sich in Konflikt- und Krisensituationen befinden.
Es bietet einen offenen Raum zum gemeinsamen Austausch, aber auch individuelle Krisenberatung, Gesprächsrunden und andere Veranstaltungen. Das Frauen*NachtCafé arbeitet auf der Grundlage des Selbsthilfe- und des betroffenenkontrollierten Ansatzes.
Mit Herz und Seele
Wie kann das psychische und physische Wohlbefinden junger Menschen gefördert werden?
Ob Beinbruch oder chronische Erkrankung, psychische Diagnosen wie ADHS oder Angststörungen, wollen wir in dieser AG fragen: was schränkt den Alltag junger Menschen körperlich und psychisch ein oder wo braucht es einfach eine stärkere Anpassung der Gesellschaft an unsere körperliche und psychische Vielfalt? Und vor allem: was brauchen wir an struktureller Unterstützung, um mit all diesen Dimensionen unserer Gesundheit umzugehen? Wir wollen junge Visionen davon spinnen, wie eine gelungene Prävention und Gesundheitsversorgung für junge Menschen aussehen kann.

Sara Sanhit
Sara Sanhit hat Psychologie mit dem Schwerpunkt Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke studiert. Im Oktober 2021 beginnt ihre postgraduelle Ausbildung zur Psychotherapeutin mit einer Vertiefung für psychodynamische Verfahren. Außerdem engagiert sie sich seit vielen Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit und beschäftigt sich hier mit den Themen Jugendpolitik, Öffentlichkeitsarbeit und Empowerment.
Grenzenloses Europa?
Wie kann Jugendpolitik am Drehkreuz von Interrail, Jugendbegegnung, Migration und Asyl fair gestaltet werden?
Woran denkst du, wenn wir über Europa sprechen? An ein Friedensprojekt nach Weltkrieg und Teilung, politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit über Nationalgrenzen hinaus, an Förderprogramme und Jugendbegegnungen? Oder auch an bewachte Außengrenzen, Geflüchtetenunterkünfte und Abschiebungen? Wir schauen uns verschiedene Realitäten für junge Menschen in Europa an und fragen, wie die Vision von Freiheit und Gleichheit in Europa Wirklichkeit werden kann.
Yasmin Nahhass
Yasmin hat lange ehrenamtlich in unterschiedlichen Kontexten mit Geflüchteten zusammengearbeitet in Münster, Berlin, aber auch in Athen. Außerdem setzt sie sich im Rahmen ihres Engagements viel mit der Thematik rund um die Grenzpolitik der EU und Frontex auseinander.
Junge Internationale
Wie gelingen Jugendbegegnungen und Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe statt neokolonial?
Kinder- und Jugendarmut
Welche Auswirkungen haben Armut und prekäre Arbeit auf junge Menschen und was kann die Bundesregierung dagegen tun?
Kinder- und Jugendarmut ist ein strukturelles Problem in unserem als wirtschaftlich eher stark bekannten Land. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut und wird dadurch im Aufwachsen in Bildung, Wohlbefinden und Zukunftschancen beeinträchtigt. Junge Menschen sind grundsätzlich überdurchschnittlich von unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen. Bevor uns die Altersarmut erreicht, fragen wir, was wir jetzt an materieller, rechtlicher und gesellschaftlicher Unterstützung brauchen.

Matthäus Fandrejewski
Matthäus Fandrejewski ist seit seinem 16. Lebensjahr in der Jugendverbandsarbeit tätig. Seit 2013 leitet er die CESI Youth, eine europäische Gewerkschaftsvereinigung. Dort setzt er sich für bessere Arbeits-und Lebensbedingungen in Europa ein und vertritt junge Arbeitnehmer*innen vor den europäischen Institutionen. Matthäus hat International Business in Berlin und Paris studiert und absolviert derzeit seinen Master in European Economics in Berlin und Tel Aviv.
Rassismus in einer vielfältigen Gesellschaft
Was muss die Bundespolitik für Diskriminierungsschutz und Perspektivenvielfalt tun?
Die Black Lives Matter Proteste haben 2020 eine gesamtgesellschaftliche Debatte über Rassismus und die Erfahrungen von Schwarzen Menschen und Menschen of Color (BPoc) in Deutschland entfacht. Unsere Gesellschaft ist vielfältig und von Migration aus verschiedenen Ländern, in erster, zweiter oder tausendster Generation, geprägt. Trotzdem bleiben viele Bereiche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von weißen Menschen ohne Migrationshintergrund dominiert und erreicht rassistische Gewalt alltägliche bis tödliche Ausmaße. Aus junger Perspektive wollen wir Strategien für Rassismuskritik, Diskriminierungsschutz und gelebte Vielfalt finden.

Farina Finke
Farina Finke ist Referentin für Empowerment-Workshops im Kontext mit humangeographischen Perspektiven, in denen sie ihren Fokus auf anti-rassistische, dekoloniale und feministische Theorien legt. Sie hat einen B.A. in Geographie und arbeitet derzeit vor allem mit migrantischen Kindern und Jugendlichen.
Vielfalt der Jugendkulturen
Wie können kulturelle Angebote von und für uns gestärkt werden?
Wir sind jung und lieben Kultur! Wir gehen auf Festivals und in Clubs, wir sind Punk und Jazzsaxophon und Manga, online sind wir eh, wir wollen Theater und Kunst, Communityspaces und Jugendkultur. Unsere eigenen Räume zu gestalten und ein breites kulturelles Angebot für unsere vielen Interessen und Lebensrealitäten zu haben, ist essentiell für unser Aufwachsen. Aber abseits der großen Städte, des Mainstreams und unseres Netzwerks fällt Kultur auch nicht vom Himmel. Wie kann Kultur für alle jungen Menschen attraktiver und zugänglicher werden?
Jugend im Plural
Wie kann unsere Vielfalt vom Rand ins Zentrum rücken?
Jugend sind viele und trotzdem stehen viele von uns im Hintergrund, wenn es um politische Sichtbarkeit, Mitbestimmung und Chancen von Jugend geht. Junge Jüd*innen, Rom*nja, Sint*izze, Muslim*innen, Schwarze und People of Color lassen nicht mehr nur über sich reden ohne mit zu reden, aber begegnen darin noch viel Abwehr und Benachteiligung. Selbstorganisationen, Communities und Gemeinden stehen täglich für eine plurale Gesellschaft ein. Warum ist darin eine Selbstvertretung wichtig und wie kann unsere Vielfalt strukturell gestärkt und wir gleichberechtigt werden?
Unsere Chancen, unsere Zukunft
Was braucht es für Chancengleichheit in Bildung und Arbeit?
In Deutschland hängen Bildung und unser Berufsleben stark davon ab, welche Bildung und welches Kapital unsere Eltern haben und ob wir selbst der Norm entsprechen. Gleichzeitig wird von allen ein quasi linearer Lebenslauf erwartet, gespickt mit (meistens unbezahlten) Praktika, Auslandsaufenthalten und allerlei Zusatzqualifikationen. Das ist nicht nur realitätsfern, viele können es sich auch gar nicht leisten - Kopfschmerzen machen Leistungsdruck und Kontostand ohnehin. Wie können wir alle eine Chance für die Bildung und Entwicklung zu bekommen, die wir brauchen und möchten? In dieser AG besprechen wir, wo wir Handlungsbedarfe sehen und welche politischen Lösungsstrategien wir brauchen.
Wir im Internetz
Welche politischen Rahmenbedingungen brauchen wir online?
Dieses Internetz bringt uns jeden Tag in den Genuss digitaler Freiheit, Möglichkeiten und Katzenvideos, ist aber auf den zweiten Blick gar nicht mal so frei, unbeschränkt und flauschig. Aber wer oder was schränkt unsere Bewegungen im Netz ein und welche politischen Maßnahmen können ergriffen werden? Wie können wir rechtlich und gesellschaftlich mit dem großen Einfluss von Social Media Unternehmen umgehen oder gegen antidemokratische Strukturen im Netz vorgehen? Diese Fragen möchten wir uns gemeinsam stellen und Lösungsstrategien für eine jugendgerechte Netzpolitik finden.
Krisen bewältigen
Wie sieht eine krisenfeste Politik aus, die unsere Bedürfnisse und Kompetenzen im Blick hat?
In Zeiten der Corona-Pandemie sehen wir, welche Bereiche unseres Lebens und welche Bevölkerungs- und Berufsgruppen unserer Gesellschaft von Krisen besonders hart getroffen werden. Unser Zugang zu Bildung hat sich radikal geändert, Jugendkultur und Jugendeinrichtungen wurden geschlossen und unsere Generation wurde politisch kaum gesehen. In der Reflektion der aktuellen Lage wollen wir uns für Pandemien und andere Krisen der Zukunft wappnen.
Themenforum
Wird noch angekündigt…
Warm Up
Wird noch angekündigt…
Eröffnung
Eröffnungsveranstaltung der JPT21 mit Dr. Franziska Giffey, Bundesjugendministerin
Abschlusspräsentation
Abschluss und Ausblick
Worldcafé
Worldcafé