JugendPolitikTage 2023
Was bei den JPT 23 los war
Bei den JugendPolitikTagen 2023 konnten sich die jugendlichen Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland kennenlernen und vernetzen, mit Politiker*innen auf Augenhöhe diskutieren und in Arbeitsgruppen politische Empfehlungen für den Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung erarbeiten. Ihre Fragen konnten sie im Gespräch mit Jugendministerin Lisa Paus stellen und die Abende entspannt ausklingen lassen, z.B. beim Austausch mit dem Bündnis für die junge Generation, auf dem JPT-Market Place, beim Impro-Theater oder bei der Preisverleihung zum Kunstwettbewerb.
Vom 11. bis 13. Mai 2023 fand die Veranstaltung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin statt.
Ergebnisdokumentation der JugendPolitikTage 2023
Wo sehen junge Menschen politischen Handlungsbedarf? Und welche Lösungsstrategien haben sie selbst für die Bundespolitik?
Die ausführliche Ergebnisdokumentation gibt Antworten auf diese Fragen und fasst die Ergebnisse und die Highlights der JugendPolitikTage 2023 zusammen. Die offizielle Website der Ergebnisdokumentation findest du hier.
Ist das Politik oder kann das weg? Kunstwettbewerb für junge Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft
Ist das Politik oder kann das weg? Und vor allem: Wie stellst du das kreativ dar? Willst du zeigen, welche politischen Forderungen eher auf den Müllhaufen gehören? Oder hast du eigene Ideen für die Zukunft?
Begleitend zu den JugendPolitikTagen 2023 fand unter der Schirmherrschaft von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Intendant des Haus der Kulturen der Welt, der Kunstwettbewerb für junge Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft statt. Aufgerufen waren alle 16- bis 27-Jährigen, ihre Gedanken und Meinungen, Kritik und Forderungen, Ideen und Visionen zum Thema „Ist das Politik oder kann das weg?“ kreativ darzustellen.
Die fünfköpfige Jury bestehend aus Annette Berg, Direktorin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walther May“, Tobias Westphal, Mitglied des Bundesvorstands der Jugendpresse Deutschland e.V. und den Sieger*innen des Kunstwettbewerb zu den JPT 21 Betül Hisim, Betül Benan Arslanoglu und Hanna Wisser kam am 4. April online zusammen, um die Einreichungen auszuwählen – von über 100 Einsendungen wurden zwölf Werke prämiert. Die ausgezeichneten Werke wurden während der JugendPolitikTage 2023 im Haus der Kulturen der Welt ausgestellt und die Sieger*innen bei der Preisverleihung am 13. Mai bekanntgegeben. Im Gespräch mit den Jurymitgliedern Annette Berg und Tobias Westphal erzählten sie von den Geschichten hinter ihren Werken.
Die Themen des diesjährigen Kunstwettbewerbs waren vielfältig und reichten vom Ukrainekrieg über die Klimakrise bis hin zu Identität. Annette Berg betonte: „Die Jury hatte in diesem Jahr eine Wahl zwischen besonders vielen kreativen Beiträgen zu treffen. So schwierig die Entscheidung war, die Vielfalt und der Ideenreichtum der eingereichten Werke war sehr beeindruckend“.
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger*innen. Und vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Eure kreativen und inspirierenden Einreichungen haben uns sehr beeindruckt.
Die ausgezeichneten Werke findest du hier.
Ein besonderer Dank gilt der Stiftung SPI Sozialpädagogisches Institut Berlin "Walter May" für die Förderung des Kunstwettbewerbs.
Die Stiftung SPI, Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May« setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der sich jeder Mensch in Verantwortung für sich und andere frei entfalten kann. Dazu stellt die Stiftung die Interessen und Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen in den Mittelpunkt und fördert sie in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung.
Im Rahmen dieser Aufgabe unterstützt die bei der Stiftung SPI eingerichtete Servicestelle Jugendstrategie die Entwicklung und Umsetzung der Jugendstrategie der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel ist es, junge Menschen noch stärker an Entscheidungen zu beteiligen, die ihr Leben betreffen.
Ein gutes Beispiel für diese Beteiligung ist die Arbeit der Jugendredaktion @jung_genug. Unter dem Motto „Jung genug zum Mitreden“ zeigt die Redaktion, dass sich Jugendliche entgegen mancher Vorurteile für politische Themen interessieren. Die Redaktion bearbeitet ein großes Spektrum von aktuellen Themen und Hintergründen. Herausgegeben von der Stiftung SPI und gefördert vom BMFSFJ steht bei @jung_genug jugendgerechte Kommunikation im Fokus – von jungen Menschen, für junge Menschen.
Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente
Eine Kooperation gab es auch mit der Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente. Die Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente unterstützt bundesweit Kinder- und Jugendparlamente auf kommunaler Ebene durch Beratung, Information, Vernetzung und Qualifizierung. Sie richtet sich dabei sowohl an Kinder- und Jugendliche, an Fachkräfte als auch an Personen aus Politik und Verwaltung. Angesprochen werden sowohl Kommunen mit Kinder- und Jugendparlamenten als auch Kommunen mit einem Gründungsinteresse eines solchen Gremiums. Neben konkreter Beratung gibt es bedarfsgerechte Qualifizierungsangebote in allen Bundesländern.
Kinder- und Jugendparlamente werden hier als Sammelbegriff für Formate der institutionalisierten und repräsentativen Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene genutzt. Verwandte Praxisformen wie Kinder- und Jugendbeiräte oder Jugendforen können dem Status von Kinder- und Jugendparlamenten entsprechen.
Weitere Infos findest du auf der Website der Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente
Jugendbeteiligung in Krisenzeiten
Klimakrise, Covid-19-Pandemie oder Krieg in der Ukraine: Junge Menschen sind in den letzten Jahren besonders stark von gesellschaftlichen und politischen Krisen betroffen. Alte Gewissheiten scheinen nicht mehr sicher, die Stimmen von jungen Menschen überhört. Nicht selten haben Jugendliche und junge Erwachsene Zukunftsängste oder blicken pessimistisch in die Zukunft. In diesem Themenforum wollen wir einen konstruktiven Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit wagen und diskutieren, wie junge Menschen aktiv die politische Bewältigung von Krisen gestalten und welche Chancen Krisen für Jugendbeteiligung bergen können.
Die Gäste sind:
- Florian Bastick (Bundesvorstand der Jugendpresse Deutschland e.V.) ist seit 2017 aktives Mitglied der JPD. Seit 2020 ist er im Bundesvorstand und kümmert sich u.a. um die JugendPolitikTage und das Journalismusprojekt politikorange. Zusätzlich studiert der 22-jährige aktuell Politikwissenschaften und zuvor zwei Jahre Wirtschaftswissenschaften in Hannover.
- Bettina Bundszus (Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend im BMFSFJ) studierte sie Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Hannover und war u.a. als Referatsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung und als Leiterin der Deutschen Delegation im Obersten Rat der Europäischen Schulen tätig.
- Emilia Fester (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) ist 25 Jahre alt und bekam bereits 2016 einen Preis für ihr besonderes schulisches Engagement von der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim. Im selben Jahr trat sie bei den Grünen und war seitdem in Hamburg u.a. Landessprecherin der Grünen Jugend und frauenpolitische Sprecherin des Grünen Landesvorstandes. Seit September 2021 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestags, wo ihr Fokus u.a. auf Jugendpartizipation, Engagement und Ehrenamt sowie kultureller Bildung liegt. Außerdem arbeitet sie als Regieassistentin.
- Maximilian Mordhorst (MdB, FDP) trat 2017 der FDP in Schleswig-Holstein und Kiel sowie den Jungen Liberalen in Schleswig-Holstein bei. Von 2019 bis 2021 war er ihr Landesvorsitzender, 2021 kandidierte er erstmals für den Deutschen Bundestag. Als Mitglied des Finanzausschusses und des Digitalausschusses liegen die Schwerpunkte des 27-Jährigen auf den Themen Finanzen und Digitalisierung.
- Emily Vontz (MdB, SPD) blickt mit 22 Jahren bereits auf eine lange politische Laufbahn zurück. Mit 16 Jahren trat sie den Jusos bei, 2017 wurde sie Kreisvorsitzende in Merzig-Wadern und 2019 Ortsvereinsvorsitzende. Ab Mitte 2020 arbeitete sie in der SPD-Fraktion im saarländischen Landtag, seit Januar 2023 ist sie Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Saarlouis. Ihre Schwerpunktthemen liegen u.a. in den Bereichen Kinder und Jugend und Klimagerechtigkeit.
Teilhabe für alle?! Jugendbeteiligung in einer (un)gerechten Gesellschaft
Beschreibung: Demokratien leben davon, dass alle sich politisch beteiligen können und viele auch Lust darauf haben. Es ist aber nicht für alle gleich einfach, Zugänge zu politischer Beteiligung zu finden. In diesem Themenforum wollen wir über Zugänge für alle Jugendlichen reden.
Die Gäste sind:
- Duha Binici (Amadeu-Antonio-Stiftung) arbeitet als Referent bei der ju:an Praxisstelle für Antisemitismus und rassismuskritische Jugendarbeit der Amadeu-Antonio-Stiftung. Dort bieten sie u.a. Fortbildungen und Workshops an, coachen Jugendeinrichtungen und Gremien der Jugendarbeit, entwickeln Projekte und Bildungsangebote und geben Handreichungen für den pädagogischen Alltag.
- Dr. Seyran Bostancı (Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung) promovierte an der Humboldt Universität zu Berlin und arbeitet aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) und beim Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor. Derzeit forscht sie zu institutionellem Rassismus in Kitas als Teilstudie des Rassismusmonitors am DeZIM, außerdem berät und coacht sie seit 2010 (frühkindliche) Bildungseinrichtungen in den Bereichen Diversität und Inklusionsprozesse.
- Judith Hohn ist 28 Jahre alt, Juristin und angehende Anwältin. Als chronisch kranke und behinderte Person stieß sie selbst während ihrer Arbeit in der Politik auf etliche Barrieren, nun beschäftigt sie sich mit den Themen Ableismus, Behinderung, Klimakrise und Teilhabe behinderter Menschen in Gesellschaft und Politik.
- Sven Lehmann (parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ, Bündnis 90/Die Grünen) studierte Politikwissenschaften, Romanistik und Pädagogik, engagiert sich seit 1999 bei den Grünen in NRW und ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags. Sein politischer Fokus liegt auf sozialer Gerechtigkeit, Vielfalt und Selbstbestimmung. So wurde er 2018 Sprecher für Sozialpolitik und Queerpolitik in der Grünen Bundestagsfraktion, 2021 parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ und 2022 Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.