Die Preisträger*innen
Als Kooperationsprojekt zwischen der Jugendpresse Deutschland und dem Bundesjugendministerium (BMFSFJ) fand der Spotlight Jugend Ideenpreis des Bündnis für die junge Generation in Vorbereitung auf die JugendPolitikTage2025 statt.
Bis zum 31. Oktober 2024 konnten Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren aus ganz Deutschland ihre Ideen einreichen. Dabei standen vier Kategorien im Fokus “Junge Szenen für Demokratie” (Bühne), “Kunst mit Haltung” (Kunst), “Beteiligung beginnt mit dir” (Jugendbeteiligung) und “Junge Medienmacher*innen” (Journalismus).
Insgesamt wurden aus über 210 Einreichungen 40 Ideen mit jeweils 5.000 Euro ausgezeichnet, und die Preisträger*innen eingeladen, ihre Beiträge bei der Preisverleihung am 9. Dezember 2024 in Berlin vorzustellen.
Der Spotlight Jugend Ideenpreis bietet eine Plattform, um kreative und gesellschaftlich relevante Ideen sichtbar zu machen und unterstützt das Ziel des Bündnisses, die Stimmen junger Menschen zu stärken und ihre gesellschaftliche Beteiligung zu fördern. Hier eine Auswahl der Preisträger*innen.
Kategorie 1 – Junge Szenen für Demokratie
Ob Kurzfilm, Poetry Slam, Debatte, Installation, Theaterstück oder Performance – alles, was auf einer Bühne oder Leinwand gezeigt werden kann, ist willkommen.
FLINTA*-Lesebühne
Von Laura Lynn Meyer und Hanna Bröder
In der Norddeutschen Poetry-Slam-Szene sind die großen Bühnen den kommerziellen Veranstaltungen mit Wettbewerb vorbehalten. Das wollen wir ändern und FLINTA*-Lesebühnen organisieren, bei es darum geht sich gesehen und vor allem gehört zu fühlen. An den Poetry-Slams nehmen sowohl Menschen mit großer als auch mit keiner Bühnenerfahrung teil, denn wir sind explizit kein Wettbewerb, sondern ein Miteinander.
Bei unseren bisherigen drei FLINTA*-Lesebühnen haben insgesamt schon mehr als 35 FLINTA* großartige Texte mit uns geteilt. Es ist unsere Vision, das Potenzial dieser wundervollen queerfeministischen Bühne gerade in Zeiten, in der eine queerfeindliche und offen antifeministische Partei so viel Anklang in Deutschland findet, vollends auszuschöpfen.
Mehr gibt es bei @flintalesebuehne auf Instagram
"Ein Kurzfilm über die Leben junger Menschen" - ein Kurzfilmprojekt
Von Yannik Horn
Ich bemerke in meinem Umfeld, dass viele junge Menschen das Gefühl haben, von Politik und Gesellschaft nicht beachtet zu werden; sich mit Ängsten vor der Zukunft und vielen Krisen allein gelassen fühlen. Ich habe für mich festgestellt, wie gut es mir tut, mit anderen über diese Themen zu sprechen und solche Thematiken filmisch zu verarbeiten.
Die Idee ist ein Filmprojekt, mit über 50 beteiligten, ganz verschiedenen, jungen Menschen, das sich inhaltlich genau mit diesem Gefühl des Nicht-beachtet-Werdens künstlerisch auseinandersetzt und von jungen Menschen vollständig autonom umgesetzt wird.
Ich wünsche mir, die Begeisterung an Film und die Nutzung von Film als politisches Ausdrucksmittel an andere junge Menschen weiterzugeben.
Zuhörspiel
Von Yunwen Germaine Png
In einer Welt, in der Audio oft nur mit Podcasts assoziiert wird, möchte ich als Sound Artist auch andere Formate erkunden und meine Begeisterung für Klang mit jungen Menschen teilen. Dabei geht es nicht nur um die technische Seite des Hörspielmachens, sondern auch um die kreative Freiheit, die das Medium bietet.
Kunst ist besonders in Museen oder anderen institutionellen Räumen aus verschiedenen Gründen für viele schwer zugänglich. Ich möchte mich mehr in einer Kunstpraxis engagieren, die auf Gemeinschaft basiert, bei der es keine Hierarchien gibt und ein sicherer Raum entsteht, in dem ein herzoffener Austausch mit einfachen Worten stattfinden kann.
Meine Idee ist es, ein (Zu)Hörspiel mit Grundschulkindern zu entwickeln, dabei Spaß zu haben und Zeit gemeinsam zu verbringen. Es wird eine großartige Gelegenheit für die Kids, selbstbestimmt Inhalte zu erstellen. Sie können ihre Geschichten erzählen und einen sicheren Raum für Austausch und Lernen nutzen.
Es ist wichtig, dass wir die Stimmen junger Menschen hörbar machen.
Kategorie 2 – Kunst mit Haltung
Von Plakaten, Flyern, Stickern, Karikaturen und Fotos über Collagen, Graffiti/Street Art bis zu Aktionskunst – künstlerische Auseinandersetzungen mit politischen Themen werden hier ausgezeichnet.
Diversität spüren
Von Leyla Ceylan
Vielfalt, Diversität, Unterschiede. Das sind die Schlüsselbegriffe, die gerne gewählt werden, wenn es um das Thema einer idealen und gut funktionierenden Gesellschaft geht. Um vor Augen zu führen, „wer“ die Gesellschaft ist, möchte ich ein Projekt mithilfe von Konzeptkunst in die Wege leiten, bei dem Personen aus ganz Deutschland mitmachen können.
Dafür reichen Menschen einen Gegenstand zusammen mit einem handgeschriebenen Text auf einem Stück Papier ein, der Sorgen, Probleme oder Hürden ihres Lebens thematisiert. Diese Gegenstände werden dann in einem Museum oder Galerie für gegenwärtige Kunst präsentiert.
Diese Konzeptidee lebt davon, dass der Text handschriftlich verfasst wird. Denn neben der Diversität der Gegenstände zeigt auch die Handschrift mehr Vielfalt und hinterlässt einen persönlichen Fußabdruck.
Between Animals
Von May Franzen
Tiere sprechen nicht – und darum denken wir selten darüber nach, wie eine Kakerlake ihre täglichen Aufgaben erlebt oder wie es für einen Wurm ist, wenn er von einem Haken durchstochen wird.
Ich sehe mich als Stimme für die Stimmlosen. Mein Ziel ist es, durch Illustrationen politisches Storytelling zu betreiben, das unter anderem die oft unsichtbaren Grausamkeiten der Tierindustrie aufdeckt.
Between Animals ist ein Comic-Projekt, das sich künstlerisch und politisch mit der Frage auseinandersetzt, wie wir Menschen nichtmenschliche Tiere wahrnehmen und behandeln. Between Animals überwindet die Grenzen der Sprache und erzählt ihre Geschichten durch grafische Poesie. In diesem Buch steckt die Hoffnung, die anthropozentrische Sichtweise zu verlassen – der Blick wird auf das Alltägliche unserer tierischen Mitbewohner gelenkt.
wählen & gehen
von Hannah Gußner
Ich möchte Menschen, die aus diversen Gründen nicht wählen gehen, motivieren, und erreichen, dass durch das gemeinsame Wählengehen jede*r mitgenommen werden kann.
wählen & gehen ist eine Initiative, um ganz einfach zum gemeinsamen Wählen aufzufordern, und so die Anzahl der Nichtwähler*innen zu verringern. Die Idee ist, dass sich Menschen mithilfe von analogen und digitalen Plakaten verabreden, um wählen zu gehen und das mit Musikboxen und Snacks zu einem besonderen Event machen.
Für die Bundestagswahl soll das Projekt weiter ausgebaut werden und langfristige Kooperationspartner wie Vereine, freiwillige Feuerwehren und Kaufgruppen einbeziehen, um auch Menschengruppen außerhalb der Studierendenschaft zu erreichen.
Neue Wege, neue Träume (Kunstausstellung)
Von Mitra Taheri
Mit meinem Projekt möchte ich die Geschichten der Menschen in meiner Kommune sichtbar machen und ihnen ein Ohr schenken. Meine Idee ist es, eine interaktive Kunstausstellung in Elmshorn zu organisieren, die Flüchtlingen eine Plattform bietet, um ihre persönlichen Fluchtgeschichten durch Kunstwerke zum Leben zu erwecken. Jedes Kunstwerk wird von einem Bild begleitet, das die individuelle Geschichte des Künstlers widerspiegelt.
Um das Erlebnis eindringlicher zu gestalten, werden die Umrisse ihrer Schuhe auf den Boden gezeichnet, die symbolisch die Wege darstellen, die sie gegangen sind. Zusätzlich werden Kopfhörer bereitgestellt, über die die Besucher die Geschichten hinter den Bildern hören können.
JuraMACHTkultur (künstlerischer Wissenstransfer über Zustände in der Jura-Ausbildung)
Von Quint Aly und Oliver Li
Die juristische Ausbildung ist in ihren Grundzügen noch so, wie sie bereits zu preußischen Zeiten im 19. Jahrhundert eingeführt wurde. Das Ergebnis: Eine didaktisch und ökonomisch anachronistische Ausbildung, die - empirisch nachgewiesenermaßen - in vielen Dimensionen und an vielen Stellen diskriminiert. Mittlerweile wird darüber sogar wieder diskutiert und von einigen wenigen Entscheidungsträger*innen vorsichtig in Frage gestellt. Nur mit denen, die es betrifft, wird weiterhin partout nicht gesprochen: Den Studierenden und Referendar*innen IN der juristischen Ausbildung.
Deren Erfahrungen mit dem Studium, deren Lebenswelt, ihre Nöte, Sorgen und Ängste werden regelmäßig in Umfragen des Bundesfachschaft Jura erfasst und veröffentlicht – interessieren tut sich aber niemand dafür. Das möchte ich ändern.
Wir geben die vollständigen Datensätze inklusive der qualitativen Antworten aus den Erhebungen der Bundesfachschaft an junge Künstler*innen. Diese verwerten die Erfahrungsberichte mittels eines partizipativen Prozesses zu Kunstwerken. Als Wanderausstellung werden diese Kunstwerke bei verschiedenen Anlässen unterschiedlichsten Zielgruppen präsentiert. Deren Feedback/O-Töne und Reaktionen werden erfasst, gesammelt und später wiederum zu weiteren Elementen der Ausstellung verarbeitet. Nach einer Tour von ca. einem Jahr werden die Kunstwerke als digitale Ausstellung veröffentlicht und für alle zugänglich bzw. referenzierbar gemacht.
Kategorie 3 – Beteiligung beginnt mit dir
Ob Gründung eines Jugendparlaments, Ideen für Beteiligungsformate in der Kommune, Workshops, Infostände, Jugendfestivals oder Online-Beteiligungsplattformen – innovative Konzepte zu Gemeinschaft und Beteiligung sind hier gefragt.
Zwischenraum. Kunst zwischen Museum und Schule.
Von Clara Borchmann, Luisa Thorwarth, Bennet Schultz, Pia Dittmer
Wir beobachten, dass Kunstausstellungen und das entsprechende Rahmenprogramm eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, welche sich in der Regel aus einem bildungsbürgerlichen Publikum zusammensetzt. Aufgabe der Bildungs- und Vermittlungsarbeit im Museum ist in unseren Augen jedoch, jedem Menschen Teilhabe und Mitbestimmung zu ermöglichen.
Das Projekt zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern einen außerschulischen Zugang zu Kunst zu eröffnen. Der außerschulische Workshop kann als eine Einheit eines regulären Kunstunterrichts oder aber eines Kunst-Leistungskurses verstanden werden und kann entweder in Form einer Projektwoche oder in wöchentlich stattfindenden Blöcken erfolgen.
DIE BARNYARD LIVE CLUB REVOLUTION
Von Lea Briesner
Das Projekt „The Barnyard Live Club“ soll ein Zeichen gegen das kulturelle Aussterben von Musikclubs und Jugendkultur in unserer Region setzen. Den Barnyard Club gibt es schon ein paar Jahre im Jugend- und Kulturzentrum White House in Radebeul; genutzt als Jugendtreff oder zum Mieten für private Feiern. Jetzt möchte ich das Kulturangebot in der Region für Jugendliche endlich mal aufmischen.
Wir Jugendlichen nehmen die Zukunft selbst in die Hand und zeigen, dass gemeinschaftliches Engagement stark sein kann– gerade dort, wo es aktuell gebraucht wird. Das Projekt „Barnyard Live Club“ schafft jetzt ganz direkt einen Raum, in dem sich Jugendliche einbringen können und sollen. Es zeigt, dass auch abseits der Großstädte kulturelle Teilhabe möglich ist.
Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt hier wiederzubeleben und Menschen aus vielen verschiedenen Regionen Deutschlands und der Welt hier im Club zu begrüßen und im Austausch zu sein und damit zu zeigen, dass Herkunft, Überzeugung oder Lebensstil verschieden sein kann, wir aber alle Menschen sind, die es zu respektieren gilt.
Jugend packt an
Von Berk Büyükkalan
In unserem Kiez Schöneberg ist Obdachlosigkeit ein ernstes Problem, und gerade in den kalten Monaten ist es umso wichtiger, Unterstützung zu bieten. Gemeinsam mit den Pädagog*innen haben wir eine Aktion ins Leben gerufen, bei der wir Geld gesammelt und wichtige Artikel wie Hygieneprodukte, warme Kleidung und Schlafsäcke für den Winter gekauft haben. Diese Dinge sind entscheidend, um Menschen in Not zu schützen. Hand in Hand mit den Pädagog*innen haben wir dann alles verteilt.
Ziel war es, das Bewusstsein für Obdachlosigkeit und Bedürftigkeit in unserem Kiez zu schärfen, Barrieren abzubauen und den Besuchern zu zeigen, wie sie Hilfe anbieten können.
Stimme finden – Debattierprojekt für junge Menschen
Von Eda Nur Dindar im Verein für Toleranz und Miteinander e.V.
Wir haben eine Jugendgruppe mit Jugendlichen zwischen 15-18 Jahren, die größtenteils einen Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung haben. Obwohl die Jugendlichen Deutsch sprechen, haben viele der Jugendlichen Schwierigkeiten, ihre Meinung klar und selbstbewusst zu äußern. Oft fehlt es ihnen an der nötigen Ausdrucksfähigkeit, um in Debatten oder offenen Gesprächen sicher mitzuwirken.
Ziel unseres Projekts ist es, diesen Jugendlichen eine Stimme zu geben. Es geht nicht nur darum, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern, sondern vielmehr darum, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, sich in Diskussionen sicher auszudrücken.
Das Projekt bietet eine Einführung in die Grundlagen des Debattierens und zusätzlich wollen wir externe Referent*innen einbinden, die den Jugendlichen als Vorbilder dienen können.
DemokraTeaTime e.V
Von Jost Benedikt Fischer, Alexander Fröhlich, Elena Luthin, Lara Yaman, Niklas Waubke
Es ist unseren Mitgliedern eine Herzensangelegenheit sich überparteilich für die Demokratie stark zu machen. Die Vision unseres Vereins ist es, die Demokratie und ihre Werte stärker zu machen als sie es je waren. Wir setzen uns politisch und gesellschaftlich mit vollem Herzen dafür ein, dieses Ziel zu verwirklichen.
Wir wollen nicht eine bestimme politische Meinung innerhalb der Demokratie durchsetzen. Uns geht es darum, dass überhaupt verschiedene Meinungen diskutiert werden und das dieser Diskurs demokratisch ist.
Uns geht es darum, dass die Menschen und vor allem die Jugendlichen zur Wahl gehen und sich für die Demokratie entscheiden.
Mehr zum Stöbern gibt es hier: https://demokrateatime.com/
Europa-Escape-Game
Von Florian Hecht und Jeremy Bober
Die EU ist zusammengebrochen, Europa in der größten Krise aller Zeiten, die Lage ist angespannt: Das ist die Ausgangslage des Europa-Escape-Games. Denn die Menschen glaubten nicht mehr an die Europäische Union und haben den Sinn hinter ihr nicht mehr verstanden. Aktuell ist dies nur eine Simulation, aber die Menschheit ist auf direktem Weg in diese aktuelle Simulation.
Wir greifen den Ansatz der „Gamification“ auf, die Teilnehmenden lernen so spielerisch und interaktiv die Bedeutung der EU kennen, ganz anders als im Unterricht und erweitern das Wissen über Geografie, Geschichte, Klima, europäische Werte, Energieversorgung sowie Migration und Flucht.
Die EU wird so erfahrbar und erlebbar. Es geht darum, spielerisch aufzuzeigen, was das Leben in der EU für jede*n einzelne*n bedeutet.
Afrodeutscher Schüler- und Studentenpreis
Von Adwoa Tima Awuah
In einer Zeit, in der Menschen mit Migrationshintergrund sich ständig beweisen müssen, ist es mir ein Anliegen, die Exzellenz dieser jungen Menschen hervorzuheben und zu würdigen. Ich möchte sie mit Unternehmen, Akteuren und Möglichkeiten verbinden, die ihnen helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und wichtige Beiträge für unsere Gesellschaft zu leisten.
Die Idee ist es, Schüler und Studenten mit afrodeutschem Hintergrund zu würdigen, hervorzuheben und gezielt zu fördern. Der Preis soll ihre Leistungen anerkennen und unterstützen, damit sie trotz dieser Hürden ihr volles Potenzial entfalten und sichtbar machen können.
Langfristig soll der Preis nicht nur Einzelne auszeichnen, sondern eine Bewegung des Empowerments und der gegenseitigen Unterstützung anstoßen. Ziel ist es, ein starkes Netzwerk aufzubauen, das diese Generation begleitet und sie dazu ermutigt, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen.
Demokratie in a Nutshell - Ankerplatz Stade
Von Jeroen Eversen
Auf einem öffentlichen Platz in der Innenstadt errichten wir ein maritimes Dorf aus umgebauten Schiffscontainern und somit ein Reallabor für den Marktplatz der Zukunft.
Das Projekt verfolgt den so genannten All-Profit-Ansatz und bringt in Zeiten der Spaltung und Polarisierung Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft in kooperativer Art und Weise zusammen.
Mit dem Next-Gen-Container schaffen wir einen eigenen Bereich für Jugendliche, der als Kooperationsprojekt mit der Handwerkskammer durch Jugendliche entsteht. Mit dem Projekt rücken wir die Interessen von Jugendlichen auf eine Stufe mit denen von Erwachsenen. Sie sind zentraler Bestandteil des urbanen Dorfes, sodass echte Beteiligung entsteht, statt mit einem Jugendzentrum am Stadtrand oder der obligatorische Skaterbahn abgespeist zu werden.
Deutschlands erstes digitales queeres Jugendzentrum: “lambda space”
Von Nick Hampel
Je älter ich wurde, desto mehr wurde mir bewusst, was für ein Privileg ich hatte, dass ich ein queeres Jugendzentrum in meiner Nähe hatte. Denn viele queere junge Menschen leben immer noch isoliert, ohne jegliche erreichbare Angebote der queeren Jugendhilfe.
“lambda space” überträgt das Konzept eines queeren Jugendzentrums in den digitalen Raum. Ein Ort zum Freund*innen finden, sich austauschen, Support bekommen, einfach mal abhängen - aber auch ein Ort, um sich politisch zu engagieren und gemeinsam was zu bewegen. Und super wichtig: das Ganze in einem sicheren Rahmen.
Das bedeutet Algorithmen, Richtlinien, Sicherheitsfunktionen und ein Moderationsteam, das einen queerfreundlichen Space sicherstellt. Eine echte Alternative zu den großen kommerziellen Sozialen Medien, die durch ihren Fokus auf Gewinn immer mehr von Hass und Queerfeindlichkeit übernommen werden.
NextGen Wattenmeer – Ein Jugendgremium für die Zukunft des Wattenmeeres
Von Wiebke Stein und Patrick Marquardt
Das Wattenmeer, ein UNESCO-Weltnaturerbe, steht vor großen Herausforderungen, die eng miteinander verwoben sind: Klimawandel, Veränderungen der Ökosysteme und wirtschaftliche Nutzung. Der Klimawandel führt zu steigendem Meeresspiegel, häufigeren Hochwassern und Extremwetterereignissen.
Unser Ziel ist es, ein Jugendgremium zu gründen, das Jugendliche aus den Anrainerstaaten des Wattenmeeres zusammenbringt, um Lösungen zu erarbeiten und Impulse für die Politik zu setzen.
Die Jugendlichen werden aktiv in die Gestaltung ihrer Zukunft eingebunden und erlernen, wie man durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit große Herausforderungen bewältigt. NextGen Wattenmeer schafft die Grundlage für nachhaltige Lösungen in einem der wertvollsten Ökosysteme Europas.
S A L O N
Von Philipp Merten, Marie Siebdraht, Leon Bischinger, Timon Walanios
Mit S A L O N soll eine Reihe von ortsbezogenen Kulturveranstaltungen (weiter-) entwickelt werden, die den ostdeutschen öffentlichen Raum thematisieren. Dabei wollen wir wissen, wie man Spaltungstendenzen in ländlichen Räumen entgegenwirkt und Berührungspunkte zwischen Menschen schafft, die sich wegen festgefahrener politischer Diskurse kaum mehr begegnen.
Der S A L O N dreht sich immer um dasselbe Kern-Objekt: Das Zentrum vom S A L O N bildet eine umgebaute Feldküche (im Volksmund ‚Gulaschkanone’) aus den 80er Jahren. Die Idee ist, ihren emblematischen, türöffnenden, funktionalen und gemeinschaftlichen Charakter zu nutzen.
Sie ist ein Archetyp, der für ein konservatives Ostdeutschland steht - gleichzeitig für ein Ostdeutschland, von und mit dem wir lernen wollen. Dabei wollen wir gemeinschaftsstiftend, nicht ‚pädagogisch' aber politisch wirksam sein!
Mehr zu sehen, gibt es auf Instagram @salon_unterwegs
Ruhrpott für Europa - GenZ macht Zukunft
Von Milad Tabesch
Mein Ziel ist es, junge Menschen, insbesondere die postmigrantische Jugend im Ruhrgebiet, das von Vielfalt und Arbeit geprägt ist, auf die Bedeutung ihres Wahlrechts und die Wirkung von politischer Partizipation aufmerksam zu machen.
Mit Ruhrpott für Europa möchten wir junge, benachteiligte Menschen im Ruhrgebiet dazu motivieren und befähigen, die Zukunft Europas und seiner Politik aktiv mitzugestalten.
Viele junge Menschen bleiben den demokratischen Wahlen fern, sind unzureichend informiert und anfällig für extreme Meinungen am politischen Rand. Dieser Entwicklung möchte ich entgegenwirken, indem ich jungen Menschen das Vertrauen zurückgebe, dass ihre Stimme etwas bewirken kann – dass sie einen Unterschied machen können.
Das Projekt hat dabei drei Säulen: Workshops in Schulen für den Austausch auf Peer-Ebene, die Gesprächsreihe „Auf einen Cay zu Europa“ und ein digitaler Raum, in dem die Perspektiven, Lebensrealitäten und Anliegen der jungen Generation sichtbar werden. Durch Porträts, Kampagnenfilme und die Bereitstellung von Plattformen auf Instagram, TikTok, YouTube und Spotify geben wir ihren Forderungen eine Bühne.
Und hier noch ein filmischer Einblick. https://www.youtube.com/watch?v=OSU8hGLUXkU
Queerfilm Festival Weimar - für queer_feministische Sichtbarkeit in Thüringen!
Von Lilli Walter, Ina Baumholzer, Franka Fetzer, Lorenz Beer, Louisa Helmrich
Als aktiver Bestandteil der Kultur- und Demokratielandschaft in Thüringen sind wir eine Anlaufstelle für queere und queerfeministische Menschen in Weimar.
Die rechten Meinungen im Parlament und auf der Straße machen uns und unseren Freund*innen Angst! Wir möchten keine Angst aufgrund unseres Geschlechts und/oder sexuellen Orientierung haben. Wir möchten uns nicht machtlos fühlen! Wir sind hier und wir sind queer!
Deshalb schaffen wir neben dem jährlichen Filmfestival mit Community-Events wie Kochabenden, Partys oder Lesungen Austauschräume für junge Menschen. Die Vernetzung innerhalb von Thüringen und gerade zu queeren Menschen außerhalb der Städte ist uns wichtig.
Unser nächstes Ziel ist 2025 das 5. Queerfilmfestival zu veranstalten. In unseren Visionen und Träumen nehmen daran auch viele junge Menschen aus Apolda, Magdala oder Eisenach teil, die ohne Angst, sondern mit Vorfreude auf neue Ideen und den Austausch mit anderen nach Weimar fahren!
Kategorie 4 – Junge Medienmacher*innen
Egal, ob Schülerzeitung-Gründungskonzepte, Kampagnen, Podcasts oder Projekte zu Fake News – alle Ideen zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit fallen in diese Kategorie.
Kinderrechte-Check!
Von Nehir Ayral
Mit meiner Idee möchte ich den Dialog rund um Kinderrechte stärken, damit möglichst viele Menschen darauf aufmerksam werden und in ihrem Umfeld darauf achten.
"Kinderrechte-Check!" soll eine Reihe aus Social Media-Beiträgen auf Instagram und TikTok sein, die über die Rolle von Ministerien, NGOs, Gesetzen und diversen Akteuren bei Kinderrechten aufklärt.
Im Weiteren sollen auch die Grundkenntnisse zu den Kinderrechten aus der Kinderrechtskonvention gefördert und auf Beteiligungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden.
Voices Unheard
Von Amina Malik, Midori Enderlein, Käthe Eisold, Emilia Poddey
Mit „Voices Unheard“ starten wir eine Podcastreihe, die sich um die Themen dreht, die uns als Jugendliche wirklich bewegen. Hier sprechen wir über alles, was uns direkt betrifft und was sonst oft unter den Tisch fällt – sei es die Bedeutung von Hip-Hop als Kultur und Selbstermächtigung, oder was rechte Gewalt bei uns in der Region bedeutet.
Wir wollen zeigen: Unsere Sicht auf die Welt ist wichtig, und zusammen können wir einen Unterschied machen.
public cry club
von Carlotta Brüdersdorf
Wir finden, dass auch Tränen es wert sind, festgehalten, gezeigt und gesehen zu werden.
Das grundlegende Konzept besteht darin, öffentliches Heulen in Form von Fotos oder Videos festzuhalten und diese in Kombination mit einem kleinen Bericht zu veröffentlichen.
Als interaktive Plattform lädt der ’public cry club’ alle dazu ein, Beiträge einzusenden oder über die Kommentarspalte mit anderen Heuler*innen in Kontakt zu treten.
Mehr zu sehen und die Möglichkeit zum Mitweinen gibt es auf Instagram @public.cry.cluub
EndTheSilence
Von Jonathan Drefs
In meiner Umgebung erlebe ich oft, dass Themen wie sexualisierte Gewalt tabuisiert oder heruntergespielt werden.
Gemeinsam wollen wir ein Umfeld schaffen, in dem Betroffene offen über ihre Erfahrungen sprechen können, ohne stigmatisiert zu werden.
EndTheSilence ist eine Social Media-Kampagne gegen sexualisierte Gewalt, die aus meiner persönlichen Geschichte und den Erfahrungen meiner Schwester Lena entstanden ist.
Stimmen unserer Generation
Von Lennart Jördens
Was genau interessiert Kinder und Jugendliche? Was liegt ihnen auf dem Herzen, worüber sie normalerweise mit niemandem reden würden?
Wir möchten einen Podcast kreieren, wo wir die Visionen, Erfahrungen und Ideen der Kinder und Jugendlichen beleuchten und darüber diskutieren.
Kinder und Jugendliche haben eine unfassbar wichtige und aussagekräftige Stimme, die aber dennoch meistens nicht gehört wird.
Klub der Gewinner – das Mutmach-Projekt gegen Mobbing
Von Paul Krauß
Mobbing ist zwar überall und kann jeden treffen. Trotzdem werden Betroffene oft nicht ernst genommen.
Der Klub der Gewinner ist eine Mitmach- und Mutmach-Initiative für Jugendliche.
Unter meiner Anleitung setzen sich Teenager mit (wahren) Mobbing-Erfahrungen auseinander und entwickeln gemeinsam Multimedia-Konzepte, um Jung und Alt auf kreative Weise für das Tabuthema zu sensibilisieren.
"Die MutMacher" -Du bist die Zukunft!
Von Mina Taheri
Die Initiative soll zeigen, dass Bildungsgerechtigkeit nicht nur ein Schlagwort ist – sie ist ein erreichbares Ziel, wenn Menschen zusammenarbeiten und ihre unterschiedlichen Hintergründe als Stärke in das Projekt einfließen lassen.
„Die Mutmacher“ soll ein von Jugendlichen geführtes Mentorenprogramm sein, das in Elmshorn ins Leben gerufen wird, um benachteiligte Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Familien zu unterstützen.
Hierbei sollen ältere Schüler*innen eine Mentorenrolle übernehmen und jüngere Schüler*innen individuell in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung begleiten.
jung & gepierct
von Emily Winterot und Hanna Bühring
Kunst kann es überall geben, solange wir nur hinschauen.
Uns ist es wichtig, die Kultur in Mecklenburg-Vorpommern zu unterstützen, indem wir auf sie aufmerksam machen. Dafür haben wir das Musikmagazin jung & gepierct gegründet. Das Magazin ist komplett online und repräsentiert junge Artists aus MV. Es geht dabei nicht um Popularität. Kleine Artists stehen im Fokus. Alles soll auf Augenhöhe stattfinden. Menschen, die Musik machen und Menschen, die diese Musik hören, statt Musiker*innen und Fans.
Uns ist es wichtig, lokaler Kultur eine Bühne zu geben.
Mehr zu sehen gibt es auf Instagram @jungundgepiercet
qutup – Gegen Radikalisierung, für Verständigung
von Serkan Suat Yüksel
In den letzten Jahren haben wir vermehrt erlebt, wie radikale Inhalte auf sozialen Plattformen zunehmen und dadurch junge Muslime beeinflussen.
Diese radikalen Sichtweisen verfälschen nicht nur das Verständnis des Islams, sondern führen auch zu einer stärkeren Ausgrenzung und Stigmatisierung von Muslimen in der Gesellschaft.
Qutup ist ein Instagram- und TikTok-Kanal, der islamisches Grundwissen auf eine leicht verständliche Art vermittelt, insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Unser Ziel ist es, Missverständnisse abzubauen und den interreligiösen Dialog zu fördern.
Mehr zu sehen gibt es auf Instagram @qutup / TikTok @qutup.de / YouTube https://www.youtube.com/@qutupde
Gemeinsam Einsam – Warum unsere Gesellschaft immer einsamer wird und was wir dagegen tun können
Von Tara Yakar
Ein Gespräch gleicht eher zwei Monologen als einem Dialog, Menschen hören sich nicht mehr richtig zu und entfernen sich voneinander. Fehlende Empathie. Einsamkeit wird zu einem immer größeren Problem und wird doch noch von vielen verschwiegen.
Mit meiner Idee, ein Magazin über Einsamkeit zu erstellen, möchte ich für Aufklärung sorgen, das Thema entstigmatisieren und Lösungsvorschläge vorstellen. Insbesondere möchte ich mehr Aufmerksamkeit für das Thema schaffen – denn das ist der Schritt, um es zu bekämpfen. Ich möchte den Stein ins Rollen bringen, um das Thema Einsamkeit wieder mehr in Angriff zu nehmen und sowohl die Politik als auch jede Einzelperson dazu animieren, aktiv gegen Einsamkeit anzukämpfen.
Dieses soll dann im besten Fall je nach Bedarf und Nachfrage kostenlos an Bildungseinrichtungen verteilt werden, aber auch an anderen Orten, wie z. B. Altenpflegeheimen, Krankenhäusern, Cafés etc.
Alpen ohne Grenzen
Von Johanna Einenkel und Esther Lembke
"Alpen ohne Grenzen" ist ein Projekt, das Menschen mit körperlichen und psychischen Einschränkungen die Möglichkeit bietet, die Alpen selbstständig zu überqueren. Unser Fokus liegt darauf, die individuellen Stärken und Fähigkeiten der Teilnehmer*innen in den Vordergrund zu stellen, anstatt die Behinderungen zu betonen. Während der Wanderung übernimmt jeder eine spezifische Rolle, um Teamarbeit und Selbstbewusstsein zu fördern.
Ein zentrales Ziel ist es, unsere Erfahrungen in einer Dokumentation festzuhalten. Diese Veröffentlichung soll dazu beitragen, das Thema Inklusion zu normalisieren und die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen.
Young Politics
Von Thimo Thomaßen
In Deutschland wächst die Überzeugung, dass die eigene Stimme wenig Einfluss hat, und Politik verliert gerade bei jungen Menschen an Interesse.
Mit Young Politics auf Social Media wollen wir dem entgegenwirken und zeigen, wie wertvoll die Meinungen und Stimmen der Jugend sind. Dabei möchten wir nicht den Rechten das Feld überlassen, sondern ein Gegenbild zur Angstmacherei schaffen – mit fundierten, informativen Inhalten, die zum Mitdenken und Mitreden einladen.
Young Politics versteht sich auch als Plattform für junge politisch Aktive, die ihre Projekte vorstellen und sich austauschen möchten.
Durch Debatten über Themen, die die Jugend betreffen, fördern wir das Verständnis zwischen Jung und Alt und bauen eine Brücke zwischen den Generationen.